Berberitzen

Die Gewöhnliche Berberitze (Berberisvulgaris), auch Sauerdorn, Essigbeere oder Echte Berberitze genannt, ist ein Strauch aus der Familie der Berberitzen Gewächse (Berberidaceae). Die Gewöhnliche Berberitze ist in Europa und Asien verbreitet.

Es handelt sich um einen sommergrünen, mit Blattdornen bewehrten Strauch, der Wuchshöhen von 1 bis 3 Metern erreicht. Die Zweige weisen ein- bis siebenteilige Dornen (umgewandelte Blätter der Langtriebe) auf, aus deren Achseln Laubblätter an Kurztrieben entspringen. Die Rinde ist äußerlich gelbbraun bis grau, innerlich leuchtend gelb.

Die Blüten sind gelb, halbkugelig-glockig und finden sich in bis zu dreißig hängenden, traubigen Blütenständen. Ihr intensiver spermatischer Geruch wird von manchen als unangenehm empfunden. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Der Strauch trägt von August bis Oktober rote bis zu 1 cm lange Beeren.

Diese Art bevorzugt kalkhaltige, trockene bis mäßig feuchte Standorte sowohl im Licht als auch im Halbschatten und tritt an Waldrändern, Gebüschen und lichten Auen auf. Die Ernte erfolgt im September.

Die roten Früchte der Berberitze sind weitgehend frei von Berberin und Berbamin und daher essbar. Sie sind sehr vitaminreich und schmecken säuerlich. Traditionell werden sie in Europa zur Konfitürenbereitung genutzt. Getrocknet werden sie wie Rosinen z. B. in Müsli gegessen. Die Beeren der Berberitze werden in orientalischen Ländern, vor allem im Iran zum Kochen verwendet, beispielsweise zum süß-sauren Würzen von Reis, Fisch und Braten. Allein in der Region Khorasan, dem Zentrum des Anbaugebietes im Nordosten des Iran, werden pro Jahr etwa 4500 Tonnen Früchte geerntet.

Im Gegensatz zu den Früchten enthalten Wurzel und Rinde Berberin, das einen aussichtsreichen Stoff für die Arzneimittelforschung darstellt, etwa durch seine beobachtete lipid- und blutzuckersenkende Wirkung. In einer Beigabe von bis zu 20 % Berberitzen­wurzelrinde zu Leber- oder Gallen-Tees wirkt Berberitzen­wurzelrinde akuten Bauchspeichel­drüsenentzündungen entgegen.