Krappwurzel

Die roten Krappwurzeln sind Bestandteil des Färberkrapps (Rubiatinctorum), aus dem Krapplacke (Alizarin) gewonnen werden kann.

Krapp ist eine mehrjährige, 50–80 cm hohe Staude mit einem kräftigen, vielfach verzweigten, bis zu 30 cm langen roten Wurzelstock. Die lanzettförmigen Blätter stehen in Quirlen, die gesamte Pflanze ist mit klettenartigen Haftborsten besetzt.

Die unscheinbaren weißen Blüten bilden lockere Trugdolden aus, aus denen sich schwarze, erbsengroße, fleischige Beeren entwickeln, die im September reif sind.

Die Ernte erfolgt nach 3 bis 4 Jahren Wachstum im Herbst, indem man die Wurzeln aus der Erde freilegt und 15 Tage lang im Freien trocknen lässt. Als nächstes wird die dünne Hautschicht entfernt, anschließend werden die Wurzeln gemahlen. Die mindestens drei Jahre alten Wurzelstöcke werden nach der Ernte getrocknet. Anschließend werden durch Dreschen Oberhaut und Wurzelfaser entfernt. Hierbei gewinnt man den so genannten „beraubten“ Krapp, die beste Qualität. Die anfallenden Fasern, der Krappmull, liefern eine schlechtere Qualität.

Die Krappwurzel und ihr Hauptfarbstoff, das Alizarin, wurden bereits im alten Ägypten zum Färben verwendet.

Bei Alizarin und weiteren Farbstoffen dieses Typs handelt es sich um Beizenfarbstoffe. Berühmtheit erlangte der Krapp vor allem durch die Deutsch-Rot-Färberei. Mit dieser Technik wurden im Orient jahrhundertelang Rottöne von faszinierender Brillanz und Echtheit erzielt. Auch heute noch spielen Hydroxyanthrachinone nicht nur in der Textilfärbung eine wichtige Rolle.

Die Krapp-Blüten selbst sind sehr klein und grünlich-gelb gefärbt. Sie werden sowohl in der Farbindustrie, als auch für die Arzneiproduktion verwendet.